14.12.2005 |
Anna Schlosser-Keichel |
LandtagsredeMehrwertsteuer spürbar zur Senkung der Lohnnebenkosten verwenden |
Eigentlich
fehlen mir zu diesem Antrag die Worte. Es ist nämlich schon alles gesagt
worden. Nicht nur vom Kollegen Frank Sauter gerade eben. Auch in der letzten
Landtagssitzung hatten wir die Forderung, die anstehende Mehrwertsteuererhöhung
komplett zur Senkung der Lohnnebenkosten zu verwenden, bereits auf der
Tagesordnung. Im
Finanzausschuss haben wir uns darauf hin intensiv damit und darüber
auseinander gesetzt. Ich frage mich deshalb, was nun gut zwei Wochen später
dieser gleich lautende weitere Antrag soll. Wir
lehnen ihn trotzdem nicht einfach ab, sondern stellen dagegen unseren Änderungsvorschlag,
den wir auch in den Finanzausschuss eingebracht haben und den wir unter TOP 37
heute bereits ohne Aussprache erledigt haben, hier eben noch einmal zur
Abstimmung. Das
heißt, wir fordern die Landesregierung auf, einer Mehrwertsteuererhöhung nur
zuzustimmen, wenn das zusätzliche Steueraufkommen zu einer spürbaren Senkung
der Lohnnebenkosten verwendet wird. Es
ist klar und wir bestreiten das nicht: wir sind nicht zufrieden damit, was der
Koalitionsvertrag in diesem Punkt vorsieht. Aber
die weiter gehenden Vorstellungen, die aus Schleswig-Holstein in die
Verhandlungen eingebracht worden sind, haben leider keine Mehrheit gefunden.
Wir wollen, dass da nachgebessert wird und erwarten von der
Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, dass sie sich im Bundesrat
entsprechend verhält und auch aktiv Mehrheiten dafür sucht. Wir
sind aber auch Realisten, und wissen, dass unsere ursprüngliche Erwartung –
nämlich dass die Mehrwertsteuererhöhung eins zu eins in die Senkung der
Lohnnebenkosten fließt – in der komplizierten Gemengelage der Koalition und
der Bundesländer derzeit keine Chance hat, in reiner Lehre umgesetzt zu
werden. Deshalb
wollen wir unseren Finanzminister auch nicht mit aussichtslosen und unlösbaren
Aufgaben losschicken. Wir erwarten, dass er Verbesserungen gegenüber der
jetzigen Koalitionsvereinbarung durchsetzt – der Koalitionsvertrag ist in
der Tat keine Bibel, die nicht zu verändern wäre - und wir wissen
auch, dass wir mit unserer Forderung offene Türen bei der Landesregierung
einrennen. Ich
bitte Sie also, unserem etwas offener formulierten und vor allem
realistischeren Antrag zuzustimmen. Wir beantragen Abstimmung in der Sache. |
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