03-02-2004
Anna Schlosser-Keichel, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in SH:
Die CDU hat ganz offensichtlich ein Frauenproblem. Mit ihren Spekulationen über eine Bundeskanzlerin oder gar Bundespräsidentin betreibt sie reine Alibi-Politik. Im politischen Alltag ist die CDU-Frau jedoch noch nicht präsent.
Für den Wahlvorschlag der Mitglieder der Bundesversammlung, die im Mai den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Johannes Rau wählen wird, hat die CDU-Landtagsfraktion unter Martin Kayenburg eine reine Männerliste aufgestellt. Wieder einmal zeigt sich, dass das im Prinzip auch von der CDU unterstützte Gender Mainstreaming – bei der Landesregierung und in der SPD längst gelebte Realität – ist in den Reihen der CDU offensichtlich ein reines Lippenbekenntnis: Nicht einmal in den eigenen Gremien werden Frauen und Männer gleichermaßen beteiligt. Die schwarzen Herren haben ihre Reviere erfolgreich abgesteckt. Aus der Traum von der ersten deutschen Bundespräsidentin!