15-02-2003

Die Verlässliche Grundschule kommt

Artikel für die SPD-Ortsvereinszeitung „HORIZONT“


Eine alte Forderung ist, dass Eltern sich darauf verlassen können müssen, dass ihre Kinder nicht nur wenige Stunden, sondern den ganzen Vormittag in ihrer Schule unterrichtet und betreut werden. Da dies bisher nicht der Fall war, wurde an vielen Schulen – auch in Jübek - auf Initiative der Eltern die „Betreute Grundschule“ organisiert. Die Finanzierung wurde durch öffentliche Zuschüsse, vor allem aber durch Elternbeiträge gesichert.

 

Ab dem nächsten Schuljahr wird nun als reguläres und damit kostenfreies Schulangebot die „Verlässliche Grundschule“ eingeführt. Der Ausbau beginnt im Hamburger Randgebiet, weil hier besonders viele Eltern gleichzeitig berufstätig sind und es einen hohen Anteil an Alleinerziehenden gibt. In den folgenden vier Jahren sollen dann schrittweise alle Grundschulen des Landes in Verlässliche Grundschulen umgewandelt werden.

 

In der Verlässlichen Grundschule beträgt die tägliche Schulzeit für die Erst- und Zweitklässler vier und für Dritt- und Viertklässler fünf volle Stunden. Für die ersten beiden Klassen sind also wöchentlich 20 Unterrichtsstunden, für Klasse drei und vier 24 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten wöchentlich vorgesehen. Allerdings muss der Unterricht nicht im herkömmlichen, starren 45-Minuten Rhythmus erteilt werden. Der Vormittag kann in Zeitblöcke aufgeteilt und altersgemäß gestaltet werden. Bestehende und bewährte Angebote der Schule und örtliche Besonderheiten sollen berücksichtigt werden. In den sich ergebenden Pausenzeiten soll Raum sein für Spiel- und Bewegungsphasen. Fester Bestandteil des Schulvormittags soll außerdem ein gemeinsames Frühstück sein. Konkrete Vorschläge über die Ausgestaltung der Verlässlichen Grundschule werden die Schulen in eigener Verantwortung entwickeln. Entscheidend wird das Votum der Schulkonferenz sein, in der Eltern und Lehrer gleichermaßen vertreten sind.

 

Natürlich muss es für die Verlässliche Grundschule mehr Lehrerstellen geben. Die Schulen bekommen zusätzlich 1.1 Lehrerwochenstunden pro 22 Schüler. Das heißt, dass trotz sinkender Schülerzahlen in den Grundschulen das Personalangebot aufgestockt wird.

 

Die Verlässliche Grundschule ist keine Konkurrenz zu den bestehenden, von den Eltern organisierten Betreuungsangeboten. Beide Angebote sollen miteinander verzahlt?? werden, denn vor und nach der verlässlichen Grundschulzeit von etwa 8 Uhr bis 12 bzw. 13 Uhr bleibt für viel Kinder weiter ein Betreuungsbedarf. Deshalb sollen die Bedingungen (auch die Förderbedingungen) für die Betreute Grundschule bestehen bleiben.

 

Noch sind die Schulen unseres Kreises nicht unter den Nutznießern der neuen Regelung. Ich denke jedoch, alle Verantwortlichen sind aufgefordert, sich in den bevorstehenden Fachdiskussionen um die konkrete Umsetzung des neuen Konzeptes einzuschalten.

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