11-02-2003
Leserbrief an die Schleswiger Nachrichten
zum Artikel „Radweg wird nicht vor 2006 gebaut“ vom 8. Februar 2003
Natürlich ist es mehr als ärgerlich, dass nun kurz vor dem
geplanten ersten Spatenstich die Baumaßnahme „Radweg Nottfeld-Lindaunis“ auf
Eis gelegt werden muss. Allerdings ist nicht die Rede davon, den Bau „auf den
Sankt Nimmerleins Tag zu verschieben“, wie der Kollege Jensen-Nissen schreibt. Das
Projekt bleibt im Maßnahmenkatalog des Planungszeitraums 2001 bis 2007 und
behält somit seine hohe Priorität, mit dem Bau ist allerdings voraussichtlich erst
in etwa 3 Jahren zu rechnen.
Diese Verzögerung geschieht nicht aus Jux und Dollerei,
auch nicht um eine andere Maßnahme vorzuziehen, sondern schlicht deshalb, weil
das Geld fehlt. Bekanntlich mussten auch wir auf Landesebene den Haushalt 2003
„der aktuellen Finanzlage anpassen“ und in nahezu allen Bereichen, auch im
Straßenbau, massive Kürzungen vornehmen. Wie schmerzhaft diese sind, zeigt sich
nun im Einzelfall. Für den öffentlichen Bauherrn gilt jetzt eben wie für den
Privatmann: Aus leeren Kassen sind schwerlich kostenträchtige Neubauten zu
finanzieren, es sei denn, man verschuldet sich hoffnungslos; das aber wollen
wir nicht. Vielleicht tröstet über die Enttäuschung ein wenig die Tatsache,
dass gerade der Bereich Kappeln-Land und Süderbrarup in den letzten Jahren
durch kommunales und auch Landesengagement ein Spitzenreiter im Radwegebau
geworden ist: Ekenis-Faulück, Kiesby-Süderbrarup, Grödersby-Habertwedt,
Boren-Bremswatt, Lindaunis-Kiesby usw., da ist für Tourismus und
Schulwegsicherung eine Menge zu Wege gebracht worden.