19-12-2000

Parteiübergreifendes Handeln ist bislang an CDU gescheitert! - Leserbrief

Mit großem Erstaunen registriere ich die Veröffentlichungen des Vorsitzenden des CDU Kreisverbandes, Wolfgang Börnsen, in denen ein parteiübergreifendes Handeln zum Erhalt des Pionierstandortes Schleswig gefordert wird. Gerade an Wolfgang Börnsen und der CDU ist bislang ein parteiübergreifendes Handeln in dieser Angelegenheit gescheitert.

Bereits Anfang Oktober diesen Jahres hat der SPD Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg persönlich eine große Anzahl von Personen und Einrichtungen zu einem Aktionsbündnis zur Sicherung des Standortes Schleswig aufgerufen. Auf diesen Aufruf hat der CDU Kreisvorsitzenden Börnsen mit der Mitteilung reagiert, dass eine solche Aktion viel besser beim Kreis Schleswig-Flensburg aufgehoben sei.

Aktionen des Landrates zur Organisation eines solchen Bündnisses sind mir jedoch bislang nicht bekannt geworden. Umso mehr freut es mich, dass es dem Bürgermeister der Stadt Schleswig gelungen ist, innerhalb kürzester Zeit eine Delegation zusammenzustellen, die die Interessen der Garnisonsstadt schlagkräftig vertreten wird. CDU-Politiker in Schleswig (einschließlich der Kandidatin für das Bürgermeisteramt) übertrafen sich dagegen lediglich darin, der SPD vorzuwerfen, sie wolle die Bundeswehr und die Sorge um die Bundeswehrstandorte nur für den Bürgermeisterwahlkampf ausschlachten.

Natürlich freut mich der - wenn auch späte - Sinneswandel der CDU. Ich betone ausdrücklich, dass der SPD-Kreisverband, die SPD-Kommunalpolitiker und Abgeordneten selbstverständlich auch weiterhin zu überparteilichem Handeln bereit sind. Wir werden jedoch auch künftig nicht nach dem Motto verfahren können, dass eine Sache erst dann gut ist, wenn sie auch von der CDU gewollt wird.

Anna Schlosser-Keichel
stellv. Kreisvorsitzende
SPD-Kreisverband Schleswig-Flensburg

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